Wirtschaftsminister Olaf Lies und Niedersachsen Ports präsentieren langfristige Planungsgrundlage für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Hafens
Emden | 21. April 2017
Gemeinsam mit dem Wirtschaftsminister Olaf Lies hat die Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG (NPorts) das Perspektivpapier
für den Emder Seehafen vorgestellt. Das Ergebnis dieser Arbeit zeigt richtungsweisende Handlungsoptionen für eine
strategische und zukunftsweisende Entwicklung des Emder Hafens auf und dient zudem seiner Infrastruktur- und Finanzplanung.
Das Perspektivpapier soll auch bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen unterstützen, die der Emder Hafen -
wie übrigens alle anderen niedersächsischen Häfen auch - zum Beispiel angesichts der rasant voranschreitenden
Digitalisierung zu bewältigen hat.
Für dieses Ergebnis wurde in den letzten Monaten in enger Abstimmung mit der Hafenwirtschaft das Gesamtpotenzial des Hafens
analysiert. "Die wirtschaftliche Bedeutung des Hafens für die Stadt Emden und die Region ist hoch und muss auch für die
Zukunft gesichert werden", betont Minister Lies.
Rund 9400 direkt und indirekt hafenabhängig Beschäftigte arbeiten in etwa 70 Unternehmen. Insgesamt wurden im
vergangenen Jahr sechs Millionen Tonnen im Emder Hafen umgeschlagen. Mit 1,33 Millionen Fahrzeugen konnte er auch in 2016
seine Position als drittgrößter Umschlagplatz für Automobile in Europa behaupten. Im Perspektivpapier wurde nun
bis 2030 eine Erhöhung des Umschlags auf bis zu elf Millionen Tonnen vorhergesagt. Vorausgesetzt die Vertiefung der
Außenems wird umgesetzt und der Großschiffsliegeplatz zwischen Emspier und Emskai wird gebaut.
Maßnahmen für die Zukunft
Weiterhin wird die Große Seeschleuse als "Lebensader" des Binnenhafens ausgemacht. Bei einer großen Bauwerksprüfung sollen
noch in diesem Jahr konkrete Maßnahmen ermittelt werden, um die Leistungsfähigkeit der Schleuse aufrechtzuerhalten.
"Als Gesellschaft für Hafeninfrastruktur entwickeln wir unsere Häfen bedarfsgerecht und nachhaltig weiter. Dafür
investieren wir auch in die Sicherheit der bestehenden Anlagen?, hebt Holger Banik, Geschäftsführer der
Niedersachsen Ports sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG, hervor.
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie soll die Möglichkeit einer Verfüllung des Jarßumer Hafens und der Bau eines
Ostkais (Kaje zwischen Nord- und Südkai) geprüft werden. Durch diese Maßnahme könnten rund 18 Hektar neue
Ansiedlungsfläche geschaffen und die Anlegemöglichkeiten für tiefgehende Schiffe im Binnenhafen erheblich
verbessert werden.
Weitere Wachstumspotenziale im tidefreien Hafenbereich werden im Ölhafen gesehen. Die konsequente Verbindung bzw. Vernetzung
von Güterumschlag, Logistik, Industrie und verarbeitendem Gewerbe ist für die zukünftige Entwicklung des
Emder Hafens außerordentlich wichtig. Deshalb bedarf es unter anderem gezielter Investitionen und einer soliden Infrastruktur
auch über die Hafenanlagen hinaus.
Hier hat Emden erhebliche Chancen, sein Potential aufgrund bereits vorhandener Kompetenzen beispielsweise in den Bereichen
Erneuerbare Energien, Automotive und der Digitalisierung weiter auszubauen.
Im tideoffenen Hafenbereich könnte die zukünftige Hafenentwicklung vor und auf dem Wybelsumer Polder stattfinden. Im
Rahmen einer Masterplanung werden zurzeit verschiedene landseitige Erschließungsvarianten für die Ansiedlung
haffenaffiner Industrie- und Gewerbeunternehmen untersucht. Darüber hinaus soll der Kohärenzflächenbedarf
für den Bau weiterer Großschiffsliegeplätze ermittelt und deren Umsetzungsmöglichkeiten im westlichen
Wybelsumer Polder geprüft werden.
Der Hafenstandort Emden mit den Erweiterungsflächen im Bereich des Wybelsumer Polders und des Rysumer Nackens bietet
ideale Voraussetzungen dafür, Emden als Wirtschaftsstandort für energie-intensive Industrie- und Gewerbegebiete
zu positionieren. Die regionalen Windparks und die Offshore-Netzanbindung stellen die Grundlage für die nachhaltige
Energieversorgung dar und tragen dazu bei, Emden zu einem regionalen bzw. internationalen "GreenTech-Standort" auszubauen.
Emden verfügt über große Erfahrung und Kompetenz beispielsweise in den Bereichen Erneuerbare Energien, Automotive
und zunehmend im Bereich Digitalisierung. Insofern bedeuten die Entwicklungsperspektiven für den Hafen auch für den
Wirtschafts- und Hochschulstandort Emden beste Möglichkeiten, einer zukunftsweisenden und nachhaltigen Entwicklung mit
einer neuen Generation von Industrie- und Gewerbeunternehmen", erklärt Lies.
Gemeinsame Arbeitsgruppe für den Hafen
Besonders wichtig ist es allen beteiligten Akteuren, bei der Entwicklung des Emder Hafens künftig an einem Strang zu ziehen.
Deshalb soll unter Leitung von NPorts eine ständige Arbeitsgruppe mit der Stadt Emden und ihrer Wirtschaftsförderung,
der IHK und Hafenwirtschaft entstehen. Diese wird den Ausbau des Hafens konsequent und nachhaltig begleiten.
Das vorgestellte Perspektivpapier dient dabei als fachliche Grundlage,
die Hafenentwicklung mittel- bis langfristig zu betrachten und die Infrastrukturvorausschauend und langfristig zu planen.
Emden ist bereits der dritte Standort von Niedersachsen Ports für den ein solches Konzept erarbeitet wurde. 2016 wurden
bereits die Perspektivpapiere für Norden und Wilhelmshaven vorgestellt.
Quelle:
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21.04.2017 - Perspektivpapier für den Emder Seehafen